// von Boris Pfeiffer //
Und dann war es offiziell. Russland hatte die Nato angegriffen, nämlich Polen, wiedermal war es Polen. Scheinbar ja ’nur‘ mit einem Nadelstich, aber was Drohnen anrichten konnten, war inzwischen mehr als hinlänglich bekannt. Richtig bewusst wurde es den meisten Europäern trotzdem nicht. Wahrscheinlich drehten sich die meisten Leben doch zu sehr um sich selbst. So sah es jedenfalls aus, wenn man sich anschaute, wie gefeiert, verdient, sich selbst dargestellt wurde und die Rechthaberei um sich griff. Dazu kam, dass die, die nach außen zumindest, einen größeren Zusammenhaltsgedanken vertraten, manche im Sinne von „stolz ich bin“, andere „es geht um die soziale Gerechtigkeit“ weiter und weiter auf die Ränder zudrifteten, immer häufiger bereit und auch tüchtig darin, sich von den alten und neuen Diktaturen umarmen zu lassen, geistig und materiell. Es wirkte sogar immer mehr sehnsüchtig. In der Mitte, noch war es die Mitte, sie konnte es sogar bleiben, wenn, ja … wenn nicht lieber weiter Fleischklöpse gegessen würden, medienwirksam vor allem, trotz des ganzen Klimawandels, und politische Umkehrschlüsse anstelle der anstehende Arbeit gesetzt worden wären. Wie zum Beispiel, die Automobilinverbrennerindustrie erneut aufs Tapet zu bringen, nachdem die gesamte vorausschauende Ingenieurskunst sich schon längst anders orientierte. Nicht nur in China. Jedenfalls, was Deutschland betraf, herrschte Kleinklein und immer wieder zog es die politische Mitte vor, die ihnen politisch Nächststehenden mit so breiter Brust anzugreifen und anzufeinden, dass die Populisten zunehmend leichteres Spiel bekamen, mit Lügen um sich zu werfen und Anerkennung der Ermüdeten, Ängstlichen und Großmäuligen zu finden. Der politische Gegner der Mitte wurde die Mitte selbst, nicht nur die politische, auch die bürgerliche, dich sich nach den fetten Jahren selbst mitsamt ihren pfründischen Grundlagen aufzehrende, besinnungslose, hedonistische Mitte. Wie hatten die Verbindungsstudenten gesungen, die ich von Jahren in einer Moabieter Eckkneipe gesehen hatte, während sie ihr Biergläser an alte Wehrmachtshelme stießen, ‚kloink‘ brüllen und dann anhoben? Ach, ja – zur Mitte, zur Titte, zum Sack, zack zack. Da kam ja sogar vielleicht die angeblich russische Variente eines Trinkspruchs der Wahrheit einen ganzes Stück näher: Wir wünschen allen Frauen, dass sie nur von schönen, exotischen Tieren umgeben sind. Dass sie einen Jaguar in der Garage haben, einen Tiger im Bett, einen Zobel um die Schultern und vor allem einen Esel, der alles bezahlen kann.
// Der Verlag Akademie der Abenteuer wurde Ende 2020 gegründet. Hier fanden zunächst Kinderbücher ein neues Zuhause, die sonst aus dem Buchhandel verschwunden wären. Dies ermöglicht den Autorinnen und Autoren ihre Bücher auch weiterhin bei Lesungen vorzustellen und ihre Backlist zu pflegen. Schritt für Schritt kamen dann Neuveröffentlichungen hinzu. Seitdem sind über 50 Bücher von mehr als 20 Autorinnen und Autoren aus vielen Teilen der Welt erschienen – zweimal hochgelobt von Elke Heidenreich, einmal in den Musenblättern zum Buch des Jahres gekürt. Alle Bücher des Verlags lassen sich finden im Überblick.
Boris Pfeiffer ist einer der meistgelesenen Kinderbuchautoren Deutschlands. Er schrieb zum Beispiel die von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen als einzigartig gelobte historisch-fantastische Zeitreisensaga ‚Akademie der Abenteuer‘, wie auch über 100 Bände für die beliebte Kinderbuchreihe ‚Drei ??? Kids‘. Von ihm stammen ‚Celfie und die Unvollkommenen‘, ‚Die Unsichtbar-Affen oder ‚Das wilde Pack‘. Er ist der Gründer des Verlags Akademie der Abenteuer. Zuletzt erschienen dort von ihm zusammen mit der in Australien lebenden Malerin Michèle Meister die Gedicht- und Bildbände für Erwachsene „Nicht aus Adams Rippe“ und „Mitten im Leben“. Die nächste Ausstellung mit den Bildern und Gedichten findet 2025 in der Bibliothek Zeuthen statt. Band 3 und 4 entstehen zur Zeit. Von Kindern mit großer Aufmerksamkeit gelesen wird Boris Pfeiffers vierbändige Ozean-Geschichte SURVIVORS, die von einem Schwarm bunt zusammengewürfelter Fische erzählt, deren gemeinsames Ziel es ist, den Klimawandel zu überleben. Sein Roman „Feuer, Erde, Wasser, Sturm – Zum Überleben brauchst du alle Sinne“ wurde in der Süddeutschen Zeitung als eines der zehn besten Jugendbücher des Jahres 2023 gewählt. Er arbeitet zur Zeit an einem neuen Roman und schreibt neue Kinderbücher mit den Fußballvereinen der Deutschen Bundesliga //
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