// von Boris Pfeiffer //
O yeah, so hatte ich ihn noch nie.
Am Morgen steht das Hotel unter Wasser – kein Frühstück. Aber dit is okeeh, Kaffee gibt es immer wo. Nach der Abreise macht das Auto sehr urige Knirschgeräusche. Und ratapammratapamm … Kuppeln ist vorbei, der Seitenstreifen frei. Arni, der Abschlepper aus dem Ort um die Ecke, ist laut Telefonansage auf „Montage“. Das kennen alle in der Gegend – hat heute keinen Bock. Aber dann kommt Jan – der gelbe Engel. Mein Wagen will aber nicht auf den Abschlepper. Wie jesacht, Freitag, der! Beim Hochziehen reißt das Seil an der Winde. Die Abschleppseilkupplungsschraube reißt auch gleich mit aus. Hochschieben so mit der Hand schaffen wir nicht. Aber mit etwas Restseil und Vollgas im 1. Gang – das waren die letzten Meter des Wagens auf alle Zeiten mit diesem Getriebe – kommt die Karre auf den Karren. Wir zockeln los. Freitag, uns kriegste nüsch! Die Fahrt mit Jan ist knorke. Er erzählt von seinen schlimmen alten Chefs und ich von meinen Begegnungen mit genausolchen Mobberinnen. Lerne viel über kaputte Autoreifen und Reifen wechseln muss man in der Fahrprüfung heute nicht mehr lernen, weil das angeblich mit Automatikschaumspray gelöst würde. Und statt Ersatzreifen liegen nunmehr Styroporkränze im Kofferraum. Auch über die Selbstüberschätzung von Busfahrern in Zubringerkurven und so. Denne aber: Berlin! Da sind wir. Und kommen janz heile auf den Hof der Werkstatt. Jetzt aber will der Wagen nicht mehr runter vom Abschlepper. Hat sich voll verliebt in Jans Karren. Kein Gang geht mehr. Wieder hilft einer. Er bringt einen Wagenheber mit Rollen, und Hebung für Hebung der inzwischen blockierten Vorderreifen schubsen wir das Wägelchen zu dritt auf den Hof. Nur bis in die Parklücke reicht es nicht mehr. Kein Vor, kein Zurück. Jan muss abdampfen. Danke, Mann, danke Jan! Aber die Karre muss vom Hof, morgen früh kommt eine Werkstattlieferung. Alle vor Ort denken und finden die Lösung. Sämtliche Neuwagen drumherum werden so geparkt, dass die Lieferung um meine alte Karre rumgeliefert werden kann. Aber was ist am nächsten Montag? Da muss Platz sein! Frau B. hat den Plan. Sie ruft gleich Montag früh den ‚Kaufe alles was aus Metall ist und Räder hat‘-Mann an, der hat Kranlader. Und dann … Adieu, mein Alter. Bin dir gerne gefahren. War eine geile letzte Reise mit viel Hands on. Das verbrannte Getriebe schmort in meiner Nase noch Stunden weiter.
©Boris Pfeiffer
// Der Verlag Akademie der Abenteuer wurde Ende 2020 gegründet. Hier fanden zunächst Kinderbücher ein neues Zuhause, die sonst aus dem Buchhandel verschwunden wären. Dies ermöglicht den Autorinnen und Autoren ihre Bücher auch weiterhin bei Lesungen vorzustellen und ihre Backlist zu pflegen. Schritt für Schritt kamen dann Neuveröffentlichungen hinzu. Seitdem sind über 50 Bücher von mehr als 20 Autorinnen und Autoren aus vielen Teilen der Welt erschienen – zweimal hochgelobt von Elke Heidenreich, einmal in den Musenblättern zum Buch des Jahres gekürt. Alle Bücher des Verlags lassen sich finden im Überblick.
Boris Pfeiffer ist einer der meistgelesenen Kinderbuchautoren Deutschlands. Er schrieb zum Beispiel die von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen als einzigartig gelobte historisch-fantastische Zeitreisensaga ‚Akademie der Abenteuer‘, wie auch über 100 Bände für die beliebte Kinderbuchreihe ‚Drei ??? Kids‘. Von ihm stammen ‚Celfie und die Unvollkommenen‘, ‚Die Unsichtbar-Affen oder ‚Das wilde Pack‘. Er ist der Gründer des Verlags Akademie der Abenteuer. Zuletzt erschienen dort von ihm zusammen mit der in Australien lebenden Malerin Michèle Meister die Gedicht- und Bildbände für Erwachsene „Nicht aus Adams Rippe“ und „Mitten im Leben“. Die nächste Ausstellung mit den Bildern und Gedichten findet 2025 in der Bibliothek Zeuthen statt. Band 3 und 4 entstehen zur Zeit. Von Kindern mit großer Aufmerksamkeit gelesen wird Boris Pfeiffers vierbändige Ozean-Geschichte SURVIVORS, die von einem Schwarm bunt zusammengewürfelter Fische erzählt, deren gemeinsames Ziel es ist, den Klimawandel zu überleben. Sein Roman „Feuer, Erde, Wasser, Sturm – Zum Überleben brauchst du alle Sinne“ wurde in der Süddeutschen Zeitung als eines der zehn besten Jugendbücher des Jahres 2023 gewählt. Er arbeitet zur Zeit an einem neuen Roman. //
Aus dem Verlag:

Oh nein, ich mochte BOB. Was für ein trauriges Ende.