Misteri della mente – Formae mentis – Geheimnisse des Geistes

von Maria Giovanna Tassinari

Alla Facoltà di Matematica dell‘Università di Tubinga abbiamo visitato una mostra, Mind and shape, dedicata a modelli matematici e geometrici realizzati nell’ambito del Seminario di Matematica e Fisica dell’Università.
Da dietro il vetro degli armadi ammiro alcuni di questi modelli: corpi platonici, diversi poliedri, poi tradotti in corpi a forma di stella, poliedri colorati senza punte, poi modelli conici, cilindrici, spiralici, sferici… Dalle succinte spiegazioni capisco solo che sono costruiti a partire da formule matematiche, algebriche e geometriche, corpi generati applicando formule. Insomma, forme generate dalla mente. Alcune sono splendide, ancorché per me impenetrabili: il dodecaedro a forma di stella, per esempio, che si regge sul principio di sconosciute corrispondenze tra piani e angoli; i ciclidi di Dupin, generati dalla rotazione di coni, cilindri o sfere.
Capire non le ho capite. (“Ci vorrebbe Pietro, per spiegarcele”, dice mio marito. Pietro, amico di mia madre e geniale insegnante di matematica, l’unico che con rari bagliori mi ha fatto intuire che la matematica in fondo non è altro che una filosofia.) L’unica cosa che capisco è che una formula generata dalla mente può essere tradotta, trasformata in forma. In oggetto.
Il giorno dopo ammiriamo in un negozio pietre nelle quali si stagliano meravigliose spirali. Frattali, forme descritte dalla geometria del caos, che si ritrovano in natura: spirali di conchiglie, gusci di lumaca, pistilli dei girasoli. Le serie di Fibonacci. Forme della natura, ora colte dalla mente.
Poco tempo dopo, nella torre di Hölderlin, ripercorro il dramma di questo poeta, mente inquieta, tormentata, classificato come pazzo e come tale escluso, rinchiuso per gran parte della sua vita in una torre, in piccole stanze che lui percorreva a piedi, avanti e indietro, cercando il ritmo delle parole che inanellava nelle sue liriche. Hölderlin, che cercava disperatamente di cogliere il mistero della vita, e aveva trovato come unico modo di farlo la poesia, capace di conciliare gli opposti, di aprire l’animo all’irrazionale, agli spazi incommensurabili della mente.


Skias onar anthropos. σκίαϛ όναρ άνθρωπος – sogno di un’ombra l’uomo. (Pindaro, Pitica VIII)

https://online.scuola.zanichelli.it/cittiletteraturagreca/files/2010/02/03-pindaro.pdf

In der Mathematischen Fakultät der Universität Tübingen besuchten wir die Ausstellung „Mind and Shape“, gewidment mathematischen und geometrischen Modellen, die im Rahmen des Seminars für Mathematik und Physik der Universität Tübingen entstanden sind.
Hinter dem Glasschrank bewundere ich einige dieser Modelle: Platonische Körper, verschiedene Polyeder, die später in Sternkörper umgewandelt wurden, farbige Polyeder ohne Ecken, dann konische, zylindrische, spiralförmige, kugelförmige Modelle … Aus den kurzen Erklärungen verstehe ich nur, dass sie aus mathematischen, algebraischen und geometrischen Formeln konstruiert wurden, Körper, die durch Anwendung verschiedener Formeln erzeugt wurden. Kurz gesagt, Formen, die vom Geist erzeugt werden. Einige sind prächtig, wenn auch für mich undurchschaubar: Der Dodekaederstern zum Beispiel, das auf dem Prinzip unbekannter Korrespondenzen zwischen Ebenen und Winkeln beruht; die dupinischen Zykliden, die durch die Rotation von Kegeln, Zylindern oder Kugeln entstehen.
Ich habe sie nicht verstanden. („Wir müssten Pietro fragen, sie uns zu erklären“, sagt mein Mann. Pietro, ein Freund meiner Mutter und ein brillanter Mathematiklehrer, der Einzige, der mich durch seltene Erleuchtungen erahnen ließ, dass Mathematik im Grunde nichts anderes als Philosophie ist). Das Einzige, was ich davon verstehe, ist, dass eine vom Geist erzeugte Formel übersetzt in Form gebracht werden kann. In ein Objekt.
Am nächsten Tag bewundern wir in einem Geschäft Steine, in denen wunderschöne Spiralen hervorstechen. Fraktale, Formen, die durch die Geometrie des Chaos beschrieben werden und in der Natur vorkommen: Spiralen von Muscheln, Schneckenhäuser, Sonnenblumenstempel. Die Fibonacci-Folgen. Formen der Natur, die nun vom Geist erfasst werden.
Kurz darauf habe ich in Hölderlins Turm das Drama dieses Dichters nachvollzogen, eines ruhelosen, gequälten Geistes, der als geisteskrank eingestuft und als solcher ausgeschlossen wurde, der den größten Teil seines Lebens in einem Turm von der Welt abgeschieden lebte, in kleinen Räumen, durch die er hin und her ging, auf der Suche nach dem Rhythmus der Worte, die er in seinen Gedichten aneinanderreihte. Hölderlin, der verzweifelt das Geheimnis des Lebens zu erfassen suchte und den einzigen Weg dazu in der Poesie fand, die in der Lage ist, Gegensätze in Einklang zu bringen, die Seele für das Irrationale, für die unermesslichen Räume des Geistes zu öffnen.

Skias onar anthropos. σκίαϛ όναρ άνθρωπος – Traum eines Schattens, der Mensch. (Pindar, Pythias VIII)

Maria Giovanna Tassinari leitet das Selbstlernzentrum am Sprachenzentrum der Freien Universität Berlin. Ihre Forschungsinteressen sind Autonomie von Lernenden und Lehrenden, Sprachlernberatung, Emotionen und Gefühle in Fremdsprachenlern- und lehrprozesse sowie in Beratungsprozessen.
Sie ist im wissenschaftlichen Board des Research Institute for Autonomy in Language Education, sowie Mitglied von Learner Autonomy Special Interest Group vom IATEFL und Autonomy Focus Group von Cercles.
Neben ihren wissenschaftlichen Publikationen hat sie auch einen privaten Blog.

https://www.sprachenzentrum.fu-berlin.de/slz/index.html
https://lasig.iatefl.org/
https://kuis.kandagaigo.ac.jp/rilae/
https://bloggiovi.wordpress.com/

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