Lo que fue, fue

// von Boris Pfeiffer //

Seit Monaten denke ich darüber nach. Es war für mich nicht abzusehen über die langen Jahre, wie ich inzwischen weiß, dass mein Freund und seine Frau, die ich immer sehr mochte, sich trennen würden. Meine Freundin ist sie nie geworden, andere Kreise, Frau des Freundes, all diese Sachen. Eigentlich interessant, denn wer kann überhaupt von sich sagen, die Frau eines guten Freundes sei eine eigene sehr gute oder gar beste Feundin? Wie auch immer. Als sie sich trennten, hatte ich zwar kurz zuvor einen großen Ausbruch, einen letzten Versuch ihrerseits, dachte ich damals, mitbekommen, ihre Ehe zusammen zu halten, doch kurz darauf war Schluss. Und dann ging es rasend schnell. Neue Wohnung, getrennte Verhältnisse auch sonst. Unwissend, wie ich noch war, dachte ich zuerst, sie hätte einen anderen Mann getroffen. Weit gefehlt. Auch andersherum nichts dergleichen. Da war ich mir allerdings auch sicher gewesen. Aber dann raste er los. Innerhalb von Wochen lernte ich alle möglichen Paaragenturen kennen und die erstaunlichsten Vermittlungsergebnisse. Meine Umfragen im Bekanntenkreis ergaben, anders wäre es heute auch kaum noch denkbar. Wen lernte man schon auf der Arbeit kennen? Na, schön. Vor allem aber eins verstand ich gar nicht und denke noch immer darüber nach. Meinem, natürlich subjektiven Gefühl folgend, folgte bei meinem Freund kaum oder gar keine Zeit der Aufarbeitung. Stattdessen setzte ein Gedanke ein, den nachzuverfolgen ich nicht schaffe zu leisten: Nicht alleine alt werden, eine Partnerin muss her. Und die Vergangenheit bekommt keine Gedanken, keine Deutung und Verarbeitung, ist nur das Gewesene? Oh, ich verstehe Ratio und Bedürfnis, in diesem Fall das eine als Bauplan für das andere, aber dass was war mit Folgen und Vergangenheit so auslöschbar scheint, so ohne Verarbeitung zurückzubleiben scheint, damit als austauschbar analysiert zu werden droht, lässt mir einen Schauer durch die Seele fahren und kränkt mein Empfinden der Liebe.

Der Verlag Akademie der Abenteuer wurde Ende 2020 gegründet, um in diesem Kinderbücher neu aufzulegen und Bücher in die Welt zu bringen, die es sonst vielleicht nicht gegeben hätte. Seitdem sind über 50 Bücher von mehr als 20 Autorinnen und Autoren aus vielen Teilen der Welt erschienen – und die Reise geht weiter. Alle Bücher des Verlags lassen sich finden im Überblick.

Boris Pfeiffer ist einer der meistgelesenen Kinderbuchautoren Deutschlands (er schreibt z.B. die ‚Drei ??? Kids‘, von ihm stammen ‚Celfie und die Unvollkommenen‘, ‚Die Unsichtbar-Affen oder ‚Das wilde Pack‘) Er ist der Gründer des Verlags Akademie der Abenteuer. Zuletzt erschienen dort zusammen mit der in Australien lebenden Malerin Michèle Meister dier Gedicht- und Bildbände für Erwachsene „Nicht aus Adams Rippe“ und „Mitten im Leben“. Bei HarperCollins erschien seine hochgelobte Kinderbuchreihe SURVIVORS. und dort ist soeben auch der Roman „Erde, Wasser, Feuer, Sturm – Zum Überleben brauchst du alle Sinne“ veröffentlicht worden, der von der Süddeutschen Zeitung als eines der zehn besten Kinderbücher des Jahres gelobt wird. Im Kosmos Verlag schreibt Boris Pfeiffer regelmäßig mit großer Freude neue Bände der Die drei ??? Kids.

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