Gedicht geschrieben 11.9.2023 von Boris

// von Boris Pfeiffer //

Der Schmerz ist der Anfang, die Analyse die Angst.

Feinde, du siehst Feinde. Aber wie gelingt es dann,

kein inneres Gefängnis zu errichten und dich

darin einzumauern? Die Grille zirpt.

Du hörst sie nicht. Du wirst nie wieder hören.

Das Feld duckt sich unter den Himmel. Die Erde nicht.

Der Himmel kennt auch kein Erbarmen.

Die Liebe der Sterne gilt es zu ertragen.

Die Welt ist stumm geworden, kein Dialog.

Die radebrechenden Bilder

stürzen übereinander, auch dein

Erdbebenherz.

Die Hündin läuft an meiner Seite, schläft

an meiner Seite. Sie vergisst nie ihr Revier

abzugrenzen. Mit leuchtenden Zähnen,

mit bösem Knurren verteidigt sie es.

Warum finde ich dann Trost darin?

Weil in dieser Landschaft kein Funke

deines Gesichts ist. Weil nichts von dir

hier besteht.

Keine Vergangenheit. Keine Zukunft.

Und jetzt und hier die Hündin, ihr Maul,

weiß wie die Sterne jeder Zahn,

die Gewalt, der ich mich anschließe.

Von der Erde zum Himmel, lebendig

Luft, Atem, Stimme, Gesang,

in Gedanken verbunden,

einsam und furchtlos beieinander.

Niemand hört was wir sagen.

Das Zelt unserer Sprache schlägt uns

der Himmel auf. Die Erde,

auf der wir nächtigen, liebt ihn.

In ihr ruht meine Mutter. Mein bester Freund.

Mein merkwürdiger Vater. Das ganze Leben davor.

Weiter auf ihr, Schritt für Schritt,

erhebt sich mein Körper.

Was für ein Kuriosum.

Welche Gewalt.

Vielleicht Geist.

Zum Verstehen geboren.

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