Meine Seele leidet am Verbrechen des Krieges. In mir drängt es, den Krieg aufzuhalten, das Töten zu beenden, den Tätern das Handwerk zu legen. Ich fühle mit den Menschen, mit der Ukraine. Mit der, die weint, weil eine tausend Jahre alte Kirche zerstört zu werden droht. Mit dem, der jede Stunde seine Eltern weckt, um mit ihnen in den Keller zu gehen. Mit den Müttern, den Vätern, den Kindern, den Großeltern. Jeden Tag rückt die Welt um mich herum näher zuammen. Jeden Tag fühlt es sich stärker so an, dass auch ich mitangegriffen werde.
Boris Pfeiffer