Party time

von Maria Giovanna Tassinari

Dein Wecker klingelt“, sagt mir mein Mann.

Mein Wecker? Es ist Samstagmorgen. Ich schaue auf mein Iphone: 7.18. Und ich sehe: Vermisster Anruf von Sara C. Und eine Nachricht: „You coming?“ Nein, denke ich, ich habe schon wieder die Zeiten durcheinandergebracht!

Rasch aus dem Bett, eine schnelle Nachricht an Sara: „Coming!“ und an den PC, in meinem Nachthemd. „Come on in!“, Sara wieder.

Und eine Minute später bin ich drin, in Zoom.  Sie sind alle da: Sara, Moira, Morena, Jiun, Diego, Garold und Kerstin. Aus Wellington, Christchurch, Auckland, Okayama, Trinidad e Tobago. Wir feiern Kerstins PhD, eine surprise party.

Sara trägt eine Brille mit einem blauen und einem roten Glas und einen Borsalino Hut, Diego hat eine rote Schleife auf dem Kopf, Garold ein Elch-Geweih, Jiun ein Einhorn-Horn, Moira eine rosarote Blume im Haar, Kerstin einen Piratenhut und eine Augenbinde. Morena ist natur.

Bevor ich mir die Freunde richtig anschauen kann, geht die Musik los, 5353456, ich erkenne die Stimme von Raffaella Carrà, und wir fangen an zu tanzen: Sara und Morena stehen auf und drehen sich im Raum, andere tanzen am PC. Wir tanzen den ganzen Song durch.

Über den Bildschirm erreichen mich die Freude, die Leichtigkeit, der Hauch von Verrücktheit, die Wärme und die Liebe, die mich mit diesen Menschen verbinden. Einige von ihnen habe ich nur ein paar Mal im Leben gesehen, auf Kongressen und Tagungen – doch die Verbindung ist stark. Wir forschen alle zu Autonomie, und wir praktizieren sie auf verschiedener Art. Wir haben wissenschaftliche Artikel voneinander gelesen, manche von uns haben Texte zusammen geschrieben, Symposien und Seminare organisiert. Und auf Kongressen tanzen wir.

Jetzt tanzen wir auf Zoom. Und sprechen und lachen miteinander. Ein Foto wird gezeigt, eine dinner party in Brisbane vor 7 Jahren. Erinnerungen. Und wieder Projekte. Wir sind der autonomy bunch und ihr werdet wieder von uns hören!

Your alarm clock is ringing,“ my husband tells me.

My alarm clock? It’s Saturday morning. I look at my iPhone: 7:18 a.m. And I see: Missed call from Sara C. And a message: „You coming?“ No, I think, I’ve messed up the times again!

I jump out of bed, a quick message to Sara: „Coming!“ and I go to my PC, in my nightgown. „Come on in!“, Sara again.

A minute later I’m in, in Zoom.  They are all there: Sara, Moira, Morena, Jiun, Diego, Garold, and Kerstin. From Wellington, Christchurch, Auckland, Okayama, Trinidad e Tobago. We celebrate Kerstin’s PhD, a surprise party.

Sara has glasses with one blue and one red lens and a Borsalino hat on, Diego wears a red bow on his head, Garold a moose antler, Jiun a unicorn horn, Moira a pink flower in her hair, Kerstin a pirate hat and a blindfold. Morena is natural.

Before I can actually look at the friends, the music starts, 5353456, I recognise Raffaella Carrà’s voice, and we start dancing: Sara and Morena stand up and spin around their rooms, others dance at the PC. We dance through the whole song.

Through the screen, the joy, the lightness, the touch of craziness, the warmth and the love that connect me to these people reach me. Some of them I have only seen a few times in my life, at congresses and conferences – but the connection is strong. We are all researching autonomy, and we practice it in different ways. We have read scientific articles from each other, some of us have written texts together. We have organised symposia and seminars. And at congresses we dance.

Now on Zoom we dance. And talk, and laugh with each other. A photo is shown, a dinner party in Brisbane, 7 years ago. Memories. And projects again. We are the autonomy bunch, and you will hear from us again!

(link to: https://bloggiovi.wordpress.com/2014/08/16/la-banda-degli-autonomi/)

Maria Giovanna Tassinari leitet das Selbstlernzentrum am Sprachenzentrum der Freien Universität Berlin. Ihre Forschungsinteressen sind Autonomie von Lernenden und Lehrenden, Sprachlernberatung, Emotionen und Gefühle in Fremdsprachenlern- und lehrprozesse sowie in Beratungsprozessen.
Sie ist im wissenschaftlichen Board des Research Institute for Autonomy in Language Education, sowie Mitglied von Learner Autonomy Special Interest Group vom IATEFL und Autonomy Focus Group von Cercles.
Neben ihren wissenschaftlichen Publikationen hat sie auch einen privaten Blog.

https://www.sprachenzentrum.fu-berlin.de/slz/index.html
https://lasig.iatefl.org/
https://kuis.kandagaigo.ac.jp/rilae/
https://bloggiovi.wordpress.com/

2 Comments

  1. Danke für das Teilhabenlassen… Und danke, dass ich den Text auf Deutsch lesen darf. Ich bin leider sehr unbegabt, um Sprachen zu lernen und bewundere alle, die in absoluter Leichtigkeit sprachliche Grenzen überwinden können. Trotz allen Stresses nehme mir gern die Zeit für die RANDNOTIZEN. Ein kleines Verharren im Lauf der Zeiger. Mein kleiner Moment zum Abschweifen. Herzliche Grüße von der Wald- in die Hauptstadt

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