Al bar

von Maria Giovanna Tassinari

A Cervia è giorno di mercato e il bar è strapieno. Con il mio caffè, il mio bicchier d’acqua e il bombolone cerco un posto per far colazione. A un tavolo di legno alto un signore anziano legge la Gazzetta. Gli chiedo il permesso e mi sistemo all’altro capo del tavolo. Arriva un secondo signore, il primo alza la testa e per tutto saluto gli dice: “Era ora, me lo sono letto tutto il giornale, per tenertelo!” Un terzo si avvicina per proporre uno scambio, Carlino contro Gazzetta, ma deve tornarsene indietro con le pive nel sacco.
Mentre assaporo il mio caffè, ascolto la conversazione dei due accanto a me:
“Allora cos’hai fatto ieri sera?” [La sera prima, il giorno di San Lorenzo, a Cervia è tradizione festeggiarlo con i fuochi d’artificio.]
“Sta bo’, niente fuochi, c’era troppo vento. Allora con mia moglie siamo andati al bagno, ci siamo stesi in riva a vedere le stelle cadenti.”
“E”, m’intrometto io, “ne avete viste?”
“Macché, erano tutte ben appiccicate!”
L’altro signore interviene:
“Io mi chiamo Stella, ieri sera ero a casa mia e non mi ha visto nessuno – ma non sono neppure caduto!”

***

Es ist Markttag in Cervia und die Bar ist voll. Mit meinem Kaffee, meinem Glas Wasser und meinem bombolone (mit Vanillecreme gefüllter Pfannkuchen) suche ich mir einen Platz zum Frühstücken. An einem hohen Holztisch sitzt ein älterer Herr und liest La Gazzetta dello Sport. Ich bitte ihn um Erlaubnis und setze mich an das andere Ende des Tisches. Ein zweiter Herr kommt, der erste hebt den Kopf und ruft ihm zur Begrüßung entgegen: „Wird Zeit, dass Du kommst – ich habe die jeden einzelenen Artikel gelesen, damit niemand sie Dir wegschnappt!“ Ein dritter Mann, der bereits ein Auge auf die Sportzeitung geworfen hat, nähert sich, um einen Austausch anzubieten: Il Resto del Carlino gegen La Gazzetta dello Sport. Aber er muss unverrichteter Dinge zurückkehren.
Während ich meinen Kaffee genieße, höre ich dem Gespräch der beiden neben mir zu:
„Und was hast du gestern Abend gemacht?“ [In der Nacht davor, in der Nacht von San Lorenzo, ist es in Cervia Tradition, diese mit einem Feuerwerk zu feiern.]
„Hör auf, kein Feuerwerk, es war zu windig. Also sind meine Frau und ich nur an den Strand gegangen und haben uns dort hingelegt, um die Sternschnuppen zu beobachten.“
„Und“, werfe ich ein, „haben Sie welche gesehen?“
„Keine einzige, die Sterne hingen alle da wie angeklebt!“
Der andere Herr wirft ein:
„Ich meinerseits heiße Stella [Stern], ich war gestern Abend zu Hause und niemand hat mich gesehen – aber gefallen bin ich auch nicht!“

Maria Giovanna Tassinari leitet das Selbstlernzentrum am Sprachenzentrum der Freien Universität Berlin. Ihre Forschungsinteressen sind Autonomie von Lernenden und Lehrenden, Sprachlernberatung, Emotionen und Gefühle in Fremdsprachenlern- und lehrprozessen sowie in Beratungsprozessen.
Sie ist im wissenschaftlichen Board des Research Institute for Autonomy in Language Education, sowie Ko-Koordinatorin von Learner Autonomy Special Interest Group vom IATEFL und Autonomy Focus Group von Cercles.
Neben ihren wissenschaftlichen Publikationen hat sie auch einen privaten Blog.

https://www.sprachenzentrum.fu-berlin.de/slz/index.html
https://lasig.iatefl.org/

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